Ohrakupunktur

Die Geschichte der Ohrakupunktur reicht bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. zurück. Bereits vor so langer Zeit fand man Beziehungen zwischen der Ohrmuschel und einzelnen Körperregionen heraus. Auch Hippokrates erkannte die Möglichkeit Menschen über die Ohrakupunktur zu therapieren. In Europa wurde diese diagnostische und therapeutische Methode durch den französischen Arzt Paul Nogier bekannt. Er nannte sie Auriculo-Therapie. Nogier war es, der im Ohr die Widerspiegelung eines Embryos in Kopflage entdeckte und somit die reflektorische Beziehung zwischen Körper und Ohr nachwies. Die Ohrakupunktur ist heute, neben der Körperakupunktur auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ein wichtiger Bestandteil geworden.

Wie wirkt diese Therapie?

Die Ohrmuschel wird von 3 großen Nerven durchzogen, deren Kerne sich im verlängerten Rückenmark befinden. Dies ist die entscheidende Schaltstelle zwischen Gehirn und Körper.

Geben wir nun einen gezielten kleinen Außenreiz mit einer Nadel auf eine der organspezifisch oder psychovegetativ wirksamen Punkte des Ohres, so antwortet das Körpersystem darauf. Dies erfolgt über das Nervensystem und die Rezeptoren der Haut. Auch auf energetischer Ebene wirkt die Akupunktur und kann somit das Energiesystem des Körpers stabilisieren und damit dessen Regulationskräfte unterstützen. Durch die Veränderung des Hautwiderstandes zur Umgebung kann dies auch gemessen werden. Die Ohrakupunktur dient somit zur Diagnostik von Erkrankungen sowie zur Therapie.

Wie erfolgt diese Therapie?

Mit mechanischer Drucktastung bzw. Hautwiderstandsmessung werden die zu behandelnden Akupunkturpunkte am Ohr gesucht. Punkte, die eine Irritation des dazugehörigen Organs anzeigen, werden nun mit einer Akupunkturnadel stimuliert. Nicht mehr als 5-7 Nadeln werden pro Sitzung gesetzt und verbleiben für ca. 25 Minuten am Ohr. Alternativ, besonders bei Kindern, haben sich auch kleine Samen bewährt, welche auf den Akupunkturpunkt mittels Pflaster geklebt werden.

Anwendungsgebiete für die Ohrakupunktur